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Channel: Entdecken & Erleben (Iphofen)
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Sehenswürdigkeiten › Tore, Türme & Wehranlagen

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Das mächtige Einersheimer Tor

Das historische Stadtbild Iphofens ist geprägt durch die komplett erhaltene Wehranlage, Tore und Türme, Fachwerkbauten und der gotischen Stadtpfarrkirche St. Veit.

Rödelseer Tor Das Rödelseer Tor ist das bekannteste und älteste von den drei noch erhaltenen Stadttoren. Es gilt als Perle unter Iphofens berühmten Bauwerken. Mit seinem originellen hohlziegelbedachtem Turm, dem schmucken Fachwerk und dem Torhaus wurde es zum Motiv unzähliger Maler und Fotografen und zugleich zum Wahrzeichen der Stadt. Seine Erbauung fällt in die Regierungszeit des Bischofs Johann III. von Grumbach (1455 – 1466), dessen Wappen die Pechnase an der Außenseite trägt. Bemerkenswert ist das „Schlupflöchlein“ in den noch heute eingehängten Torflügeln, das geöffnet wurde, wenn ein verspäteter Ankömmling um Einlass bat. Mainbernheimer Tor Die Entstehungszeit des Mainbernheimer Tors, früher auch Spitaltor oder äußeres Gräbentor genannt, ist auf 1533 bis 1548 zurückzuführen. Vor dem kleinen Vorwerk befindet sich noch das Häuschen für den Torwächter. Um die hier einmündende Straße, kam es Jahrhunderte hindurch immer wieder zu Streitigkeiten mit den benachbarten Mainbernheimern. Einersheimer Tor Den östlichen Eingang zur Stadt bildet das Einersheimer Tor. Hier scheiterte am 4. April 1525 der Ansturm des Markt Bibarter Bauernhaufens, der sich der Stadt bemächtigen wollte. Wie beim Rödelseer Tor und beim Pesttor, befindet sich auch hier an der Außenseite eine Pechnase. Aus ihr wurde siedendes Pech oder heißes Wasser auf den angreifenden Feind gegossen. Ein Steinkreuz im Tordurchgang bezeichnet die Stelle, wo 1632 ein Iphöfer Bürger von den Schweden erstochen wurde. Pest- oder Totentor Das Pest- oder Totentor ist seit 1596 zugemauert. Sein Name erinnert an die Zeit, als der „Schwarze Tod“ in Iphofen wütete. Durch dieses Tor wurden allnächtlich die Pesttoten auf einem Karren zu dem außerhalb der Stadt gelegenen Friedhof gebracht und dort in großen Gruben verscharrt. Der massige viereckige Turm wurde nach dem dort wohnenden Zentbüttel Zentturm genannt. Im 19. Jahrhundert diente er vorrübergehend als Armenhaus. Mittagsturm Hoch und wuchtig ragt neben der Stadtpfarrkirche St. Veit der Mittagsturm auf. Einst diente er als Verwahrungsort für „Malefizpersonen“, das heißt für jene, die mit der Kriminalgerichtsbarkeit in Konflikt geraten waren. Der Tordurchgang zeigt noch die Spuren des ehemaligen Fallgitters und die Vorrichtungen für die Zugbrücke. Deutlich sichtbare Veränderungen im Oberteil des Mauerwerkes lassen darauf schließen, dass der Turm später um zwei Geschosse erhöht wurde. Früher (bis 1827) war der Mittagsturm durch eine von zwei Mauern flankierte Holzbrücke mit dem äußeren Vorbau, dem Rödelseer Tor, verbunden. Bürgerturm Der behäbige Bürgerturm mit seiner „welschen“ Haube diente als Gefängnis für straffällige Bürger. 1596 stürzte der Turm ein und begrub dabei ein nebenan stehendes Häuschen. Beim Wiederaufbau im Jahre 1600 musste fünf Wochen gegraben werden, bis man auf felsigen Grund stieß. Die „Löwenmäuler“ und Schießscharten lassen erkennen, dass dem Bürgerturm als Eckturm im Verteidigungsring der Stadt eine besondere Bedeutung zu kam. Ein Kuriosum stellt die im obersten Stock, in eine Nische eingebaute, mittelalterliche Abortanlage dar. Der Sitz ist aus Sandstein gehauen. Die ins Freie führende „Rutsche“ ist von außen deutlich sichtbar. Eulenturm Der schlanke, aus Buckelquadern errichtete Eulenturm diente einst als Wachturm. Von ihm aus konnte der Türmer Stadt und Flur überblicken. Im dumpfen Turmverlies schmachteten die zu lebenslanger Haft verurteilten Schwerverbrecher. Da man sie dort nach ihrem Ableben verfaulen ließ, werden derartige Türme als „Faultürme“ bezeichnet. Zu der in Mauerhöhe eingelassenen Tür gelangte man nur über eine Leiter. Henkersturm Der Henkersturm diente einst als Behausung des Scharfrichters. Der Henker zählte auf Grund seines anrüchigen Gewerbes zu den „unehrlichen“ Leuten. Sorgfältig vermied man jeglichen Umgang mit ihm. In der Schenke und in der Kirche hatte er seinen besonderen Platz und seine Behausung lag meist abgesondert. Von Ehrenämtern war der Henker ausgeschlossen und vielfach wurde ihm sogar das kirchliche Begräbnis verweigert. Infolge dieser Ächtung waren die Henkerfamilien gezwungen, untereinander zu heiraten. Meist vererbte sich das Gewerbe vom Vater auf den Sohn oder Schwiegersohn. Hackerturm Die alte Stadtansicht von 1687 zeigt nördlich des Einersheimer Tores, jedoch innerhalb des Grabens noch den Hackerturm. Der Turmsockel wurde später zu einem Wohnhäuschen umgestaltet, das seine „Abstammung“ nicht leugnen kann und noch heute diese Bezeichnung trägt.

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